Neben der segensreichen Rolle, die die Amerikaner bei der Beseitigung des Nazismus und dem Aufbau des demokratischen Lebens in Kulmbach nach dem Einmarsch gespielt haben, gab es auch Betrübliches. Das Schlimmste aus der Frühzeit war das Durchgangslager für deutsche Kriegsgefangene auf den Mainwiesen vor der Stadt. Es war eine Katastrophe. Das Hauptlager erstreckte sich zwischen der Kronacher Straße und dem Pörbitscher Weg, ein kleineres Lager rechts davon bis zur „Adolf-Hitler-Brücke“. Auf ihm wurden prominente Häftlinge separiert. Beide Areale waren von einem zwei Meter hohen Stacheldraht umzäunt, vor dem Tag und Nacht GIs patrouillierten. Der Bevölkerung war es streng verboten, sich dem Drahtverhau zu nähern.
80 Jahre Kriegsende Der Dekan und die Nazi-Sünde
Wolfgang Schoberth 24.05.2025 - 16:00 Uhr