77:84 in Chemnitz 22:4-Lauf kommt zu spät

Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth lässt sich bei den Niners Chemnitz von einem ständigen Rückstand mit bis zu 23 Punkten nicht entmutigen, verliert aber doch mit 77:84.

 
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Nach sechs verlorenen Spielen in Folge (davon eines im Pokal) hat Medi Bayreuth den Negativtrend in der Basketball-Bundesliga auch bei den Niners Chemnitz nicht stoppen können. Zum Auftakt des zehnten Spieltages gab es am späten Freitagabend eine weitere Niederlage mit 77:84 (38:50). Positive Aspekte konnte man den Bayreuthern aber auch diesmal nicht absprechen. Vor allem ließen sie sich von einem ständigen Rückstand mit bis zu 23 Punkten (52:75/32.) nie entmutigen und bewiesen ungebrochenen Kampfgeist. Ein 22:4-Lauf im letzten Viertel zum 74:79 sorgte gut zwei Minuten vor dem Ende sogar noch einmal für Spannung, kam für eine Wende letztlich aber doch zu spät.

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Schon anfangs hatten die Bayreuther durchaus an die positiven Eindrücke angeknüpft, die sie zuvor über weite Strecken bei Alba Berlin hinterlassen hatten. Wieder war von Beginn an das Bemühen um gute Ballbewegung und Tempo zu sehen sowie der Mut zu schellen Abschlüssen. Dabei leisteten die Bankspieler einen wichtigen Beitrag, denn schon vor dem Ende des ersten Viertels hatte Trainer Lars Masell elf Spieler zum Einsatz gebracht. Schon der für Brandon Childress in die Startformation gerückte Osaro Rich tat sich gleich mit einem Dreier zum 8:9 hervor, dann glich Jarrod West mit einem schwierigen Korbleger zum 12:12 aus (6.), und Kay Bruhnke erzwang schließlich auf sehenswerte Weise die Führung: Nach einem Block bei einer klaren Chance für Marko Filipovity gelang ihm im Gegenzug aus einem Offensivrebound heraus der Treffer zum 17:16 (9.). Schließlich traf auch der als letzter eingewechselte Nat Diallo schnell zum 19:20 (10.).

Die erste Führung der Bayreuther sollte zwar gleichzeitig ihre letzte bleiben, aber auch im zweiten Viertel hielten sie zunächst noch den Anschluss. Das lag auch an ihrem Engagement in der Verteidigung, das in der Halbzeitbilanz durch vier Blocks und sechs Ballgewinne belegt wurde. Allerdings ließen sich die Chemnitzer ihre Vorliebe für spektakuläre Abschlüsse am Brett nicht nehmen. Da die Gastgeber zudem viel zuverlässiger von der Dreierlinie trafen, setzten sie sich vom 31:31 (14.) doch allmählich ab.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Distanzwürfe zunehmend zum Problemfeld der Medi-Teams, das sich zeitweise zu stark auf dieses Mittel konzentrierte. Die Dreier-Quote sank im dritten Viertel unter 25 Prozent, während die Chemnitzer zwar weniger Würfe von außen nahmen, aber mit dem 63:44 durch Aher Uguak den achten Treffer beim 16. Versuch verzeichneten (26.). Da zudem die Lücken in der Medi-Verteidigung unter dem Korb häufiger wurden und die Foulbelastung zunahm, schien spätestens beim 75:52 die Vorentscheidung gefallen zu sein.

Es sprach jedoch für die Moral der Bayreuther, dass sie die nachlassende Konzentration der Niners mit Kampfgeist zu nutzen wussten. Nach dem Dreier von West zum 74:79 bestand bei einer Restspielzeit von 2:10 Minuten sogar wieder eine reelle Chance. Entschieden war die Partie erst 40 Sekunden vor dem Ende, als Kresimir Nikic eine klare Chance vergab, auf 76:82 zu verkürzten. Der Dreier von Jackson Rowe zum 77:83 kam zehn Sekunden vor dem Ende zu spät.

Statistik

Niners Chemnitz:Weidemann (4 Punkte / 13:47 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: 7), UGUAK (7 /29:53 / 4), RICHTER (9 / 22:33 / 4), Binapfl, George (2 / 13:50 / 6), VELICKA (21 / 30:48 / 5), SUSINSKAS (15 / 33:45 / 15), LOCKHART (7 / 17:57 / 5), Filipovity (9 / 18:31 / -2 ), Yebo (10 / 18:56 / -9); Feldwurfquote: 29/57 (51 Prozent), davon 9/26 Dreier (35 Prozent): Velicka (3/7), Lockhart (2/4), Richter (1/1), Uguak (1/3), Susinskas (1/4), Filipovity (1/4); Freiwürfe: 17/28 (61 Prozent); Rebounds: 28 defensiv, 7offensiv (Richter 6/3); Assists: 25 (Velicka 8); Effektivität: 96 (Velicka 17, Richter 16, Susinskas 14). Medi Bayreuth: Childress (12 / 30:00 / -4), HILL (2 / 16:31 / -12), RICH (12 / 22:40 / -4), Diallo (4 / 3:50 / -11), Bruhnke (8 / 9:02 / 3), DORETH (3 / 20:29 / -16), West (11 / 19:31 / 9), YOUNG (4 / 18:44 / -9), ROWE (15 / 30:57 / 0), Grant (0 / 10:50 / -4), Kämpf; Feldwurfquote: 26/61 (43 Prozent), davon 10/34 Dreier (29 Prozent): West (3/7), Rich (2/3), Rowe (2/7), Doreth (1/2), Bruhnke (1/3), Childress (1/7); Freiwürfe: 15/21 (71 Prozent); Rebounds: 24 defensiv, 10 offensiv (Rich 5/2, Bruhnke 5/2); Assists: 18 (Rowe 5); Effektivität: 87 (Rich 17, Rowe 17, Childress 13, Bruhnke 12, West 11). SR: Krause, Mutapcic, Loder; Zuschauer: 4456.

Stationen: 5:0 (2.), 16:17 (9.), 22:19 (1. Viertel), 26:19 (12.), 31:31 (14.), 38:31 (16.), 41:36 (19.), 50:38 (Halbzeit), 68:47 (28.), 71:52 (3. Viertel), 75:52 (32.), 79:74 (38.), 84:77 (Ende).

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