75. Geburtstag "CMF", die standhafte Sozialdemokratin

Im Wahlkampf: Ende 2011 Foto: Andreas Harbach

Sie prägte maßgeblich den Bayreuther Stadtrat, als einfache Stadträtin und als Vorsitzende der SPD-Fraktion. 18 Jahre, von 2002 an, gehörte sie dem Stadtrat an, die letzten Jahre als fraktionslose Solistin. Am Donnerstag, 1. Dezember, feiert Christa Müller-Feuerstein ihren 75. Geburtstag.

 
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Aufbrausend oder gar laut – das war nie ihre Art. Stattdessen präsentierte sie sich immer gut vorbereitet, kompetent und ruhig im Ton: 18 Jahre lang prägte die SPD-Stadträtin CMF alias Christa Müller-Feuerstein die Arbeit ihrer Fraktion im Stadtrat. Erst als einfache Stadträtin, dann als Sprecherin ihrer Fraktion. Am Donnerstag, 1. Dezember, feiert CMF ihren 75. Geburtstag.

Der Jahreswechsel von 2014 auf 2015 stellt eine Zäsur dar im politischen Leben der SPD-Stadträtin. Dreieinhalb Jahre lang – ab Juni 2011 – hatte sie die SPD-Fraktion geführt. Dann der überraschende Rücktritt Ende 2014, den sie erst Anfang des Jahres 2015 bekanntgab. Welche Gründe sie zur Aufgabe der Fraktionsführung bewegten?

Zäsur in der Stadtratsarbeit

Müller-Feuerstein schwieg und schweigt sich bis heute darüber aus. Beim Neujahrsempfang ihrer Partei wenige Tage nach ihrem Rücktritt würdigte sie ihr Nachfolger Thomas Bauske für ihre „jahrelange und unermüdliche Arbeit“. „Eine Sozialdemokratin der alten Schule, die die Werte der SPD hochhält.“

So beschreibt der ehemalige Bayreuther SPD-Landtagsabgeordnete Christoph Rabenstein die Jubilarin, die ein Jahr lang als seine Büroleiterin fungierte. Die im Stadtteil Kreuz geborene und aufgewachsene Bayreutherin Müller-Feuerstein studierte Diplom-Sozialwirtin, lebte 20 Jahre lang in Hamburg, wo sie als Verlagskauffrau tätig war.

Seit 40 Jahren in der SPD

Nach ihrer Rückkehr nach Bayreuth, genauer nach Oberpreuschwitz, begann sie ihre politische Karriere in der Partei, der sie heute seit rund 40 Jahren angehört. 2002 wird CMF erstmals in den Stadtrat gewählt. 2011 übernimmt sie den Vorsitz der SPD-Fraktion, den sie Ende 2014 überraschend abgibt. Ihrer Fraktion gehört sie noch ein Jahr an. Im Januar 2016 tritt sie aus, bleibt als fraktionslose Stadträtin jedoch bis zum Ende der Legislaturperiode im Stadtrat.

Bei den Neuwahlen im März 2020 tritt Müller-Feuerstein nicht mehr an. Wie sehr ihr ihre Partei am Herzen lag, zeigt sich im Spätjahr 2011, als sie in einer, wie Rabenstein sagt, „sehr schwierigen Situation für die SPD“ die Verantwortung übernimmt und als SPD-Kandidatin in den OB-Wahlkampf zieht. Bei der Wahl im März 2012 landet sie abgeschlagen mit rund zehn Prozent der Stimmen auf dem dritten Platz.

Schwierige Situation für die SPD

Besser fällt das Ergebnis bei der Stadtratswahl am 16. März 2014 aus. Die SPD erhält nach der CSU die zweitmeisten Stimmen. Ihre Fraktion ernennt sie wieder zur Vorsitzenden.

Müller-Feuerstein, die auch viel Herzblut in ihre zwölfjährige Tätigkeit als Unicef-Botschafterin investierte, wurde für ihre Verdienste um das Burgenland, Partner-Region von Bayreuth, mit dem „Großen Ehrenzeichen des Landes Burgenland“ ausgezeichnet. Die Stadt Bayreuth hat ihr den Ehrentitel „Altstadtrat“ verliehen.

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