5000 Euro für Rasentraktor sorgen für Unverständnis bei Vorsitzendem Gerhard Ziegler Schnabelwaid spart bei Vereinszuschüssen

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Gerhard Ziegler, Vorsitzender des FSV-Schnabelwaid ist nach der Gemeinderatssitzung die Verärgerung deutlich anzumerken: „Es ist doch immer das Gleiche, die sollten froh sein, dass es überhaupt noch jemanden gibt, der was macht.“ Kurz zuvor hatte das Gremium dem FSV 5000 Euro Zuschuss für einen neuen Rasentraktor genehmigt. Damit kann Ziegler aber keinen anschaffen.

 
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Der Vorsitzende vom FSV Schnabelwaid, Gerhard Ziegler, möchte von der Gemeinde einen Zuschuss für einen Rasenmähertraktor, um den Sportplatz zu bearbeiten. Der alte muss permanent repariert werden. 18 000 Euro würde ein neuer kosten. Die Gemeinde würde allerdings nur 5000 Euro dafür bewilligen. Foto: Ralf Münch Foto: red

Rund 11 000 Quadratmeter Sport- und Bolzplatz müssen zweimal die Woche gemäht werden. Der bisherige Rasentraktor ist in die Jahre gekommen und häufig in der Werkstatt, zuletzt mit einem Getriebeschaden. Für einen neuen Traktor liegt ein Angebot von 18 000 Euro vor. „Die Pflege des Sportplatzes ist teuer, die kann man mit dem Verkauf von 50 Paar Bratwürsten bei Festen nicht ansatzweise finanzieren“, betont Ziegler. Und alleine könne sich der Verein die Anschaffung des Gefährts nicht leisten. Allein 3000 Euro fallen monatlich an Festkosten für die Sportanlage an, 1000 Euro für Kunstdünger im Jahr. Die Sanierung der Sportheimterrasse hat 15 000 Euro gekostet. „Das muss man erst erwirtschaften“, sagt Ziegler.

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Sportplatz wird auch von der Schule benutzt

Und der FSV-Antrag war nicht der einzige, über den der Gemeinderat zu entscheiden hatte. Die VHS möchte 2500 Euro Zuschuss für den Kauf eines neuen Klaviers haben, der Turnverein 3000 Euro für ein Trampolin und Sprungmatten. „Wir haben unsere Vereine bisher noch nie im Regen stehenlassen und die VHS hat noch nie einen Zuschuss bekommen“, so Bürgermeister Hans-Walter Hofmann (CSU). Außerdem könnte das Klavier auch von auswärtigen Künstlern benutzt werden. Beim FSV würden auch gemeindliche Interessen mit reinspielen, da der Sportplatz auch von der Schule benutzt werde. Hofmann schlug vor, den Platz von den Gemeindearbeitern mit dem kommunalen Traktor mähen zu lassen und sich vom Verein die Stunden erstatten zu lassen. Dazu müsste dieser allerdings aufgerüstet werden. Kosten für das Mähwerk: rund 10 000 Euro. Für die VHS schlug er vor, dass die Gemeinde das Klavier kaufe und die VHS zahle etwas dazu.

Einen Höchstbetrag festsetzen

„Der FSV wurde bisher immer großzügig unterstützt“, machte Dieter Kneissl (SPD) deutlich. Man könne nicht überall sparen und dann dem FSV etwas geben. Auch die Lösung, den Platz von kommunaler Seite mähen zu lassen, kritisierte er. „Andere Vereine machen das auch selber“, so Kneissl. Er appellierte, sich prozentual – mit einem Höchstbetrag – festzulegen. „Wir müssen die Vereine unterstützen, das aber begrenzen.“ Man müsse eine Zuschussgrenze setzen, so auch Gemeinderat Winfried Huttarsch (FWG).

Konsolidierungskonzept erst bearbeiten

Uwe Färber (FWG) betonte, dass jeder Verein gleichbehandelt werden müsse. Für grundsätzlich 20 Prozent Zuschuss sprach sich Jochen Beyer (SPD) aus, der aber gedeckelt sein müsste. „Wir brauchen die Vereine, aber wir müssen gleichzeitig sparen“, so Beyer. Zuerst müsse aber ein aktueller Haushalt vorliegen und vor allem ein Konsolidierungskonzept erarbeitet werden. Vielleicht würde hier ja festgehalten, dass bei den Vereinen gespart werden muss. Karin Bauer (SPD) fragte, ob nicht bei Veranstaltungen Geld übrigbliebe, dass zur Finanzierung verwendet werden könne. Thorsten Held (CSU) gab zu bedenken, dass man beim FSV unbedingt den Schulsport berücksichtigen müsse. Das sah auch Dietmar Hemm (CSU) so, da auch der Sandplatz bei den Bundesjugendspielen zur Verfügung gestellt werde.

Mit 5:4 Stimmen fiel schließlich der Beschluss aus, den FSV mit 5000 Euro zu unterstützen, mit 6:4, dass die VHS 2000 Euro bekommt. Über den Antrag des Turnvereins wird in der nächsten Sitzung abgestimmt, er lag dem Gemeinderat bei der Sitzung nicht vor.