Bis zu 50 Minderjährige Bayreuth will Flüchtlinge aufnehmen

Von Christl Schemm

BAYREUTH. Die Hilfsbereitschaft ist groß: Etliche Städte in Bayern wollen Geflüchtete aufnehmen, die nach dem verheerenden Brand in Moria obdachlos geworden sind. Bis zu 50 unbegleitete Minderjährige aufzunehmen, hat die Stadt Bayreuth bereits im März angeboten.

 
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Diese Offerte gelte auch jetzt, und zwar in Zusammenarbeit mit der Diakonie, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU). Allerdings sollten zunächst Gruppen von fünf bis zehn Kinder und Jugendlichen kommen, denn sie müssten ja eingebunden werden in Schule und Ausbildung. Zudem sei jetzt kurzfristig in Griechenland zu handeln, damit sich dort die Lebensumstände der Geflüchteten verbessern.

Auch Hof, Coburg und Bamberg hatten sich bereits in den Monaten vor der Katastrophe bereit erklärt, aus Seenot geretteten Flüchtlingen Schutz zu bieten. Die Kommunen fordern die Bundesrepublik Deutschland auf, sich für eine gesamteuropäische Initiative zur Rettung von in Seenot geratener Menschen im Mittelmeer einzusetzen. Das ist auch das Anliegen der Initiative „Seebrücke – Sicherer Hafen“, der sich auch Bayreuth und Pegnitz angeschlossen haben. Der Stadtrat von Coburg hatte sich im Februar 2020 im Coburger Appell zu seiner humanitären Verantwortung im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtungen und der kommunalen Möglichkeiten bekannt.

Die Stadt Coburg stimmt einer Ausnutzung der vorhandenen Belegungskapazitäten der derzeit noch angemieteten dezentralen Unterkünfte zu. Laut Pressesprecher Louay Yassin gilt diese Verpflichtung auch jetzt für die Menschen aus dem Lager Moria.

Bundesinnenminister Horst Seehofer teilte am Freitag unterdessen mit, dass Deutschland 100 bis 150 minderjährige Flüchtlinge aus Moria aufnehmen werde.

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