42:38 in Leipzig Haspo gewinnt in einem Torfestival

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Bei dem extrem hohen Tempo beider Mannschaften war Johannes Ruoff in seinem Element. Zehn Tore erzielte der schnelle Linkshänder, der früher selbst in Leipzig gespielt hat. Foto: Peter Kolb

Mit einer eindrucksvollen Leistung hat Handball-Drittligist Haspo Bayreuth den Endspurt um den Klassenerhalt eröffnet. In einem Torfestival bei SC DHfK Leipzig II gelang ein 42:38-Sieg.

 
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Wie erhofft, hat Haspo Bayreuth in der 3. Handball-Liga Ost den Aufwärtstrend aus den letzten Wochen des vergangenen Jahres auch nach den Feiertagen fortgesetzt. Im ersten Spiel des neuen Jahres setzte sich der Tabellenvorletzte am Sonntag beim Tabellenvierten SC DHfK Leipzig II in einem wahren Torfestival mit 42:38 (19:18) durch. Die Bayreuther zogen dadurch nach Pluspunkten mit dem Relegationsplatz gleich und rückten bis auf zwei Punkte an den am Ende rettenden zehnten Rang heran.

Dank der ungefähr 70 mitgereisten Haspo-Fans konnte sich die Mannschaft von Trainer Mathias Bracher eine Heimspiel- ähnliche Stimmung stützen. Für zusätzliche Zuversicht sorgte die Tatsache, dass Tobias Gretsch erstmals nach langer Pause wieder mitwirken konnte. Der Rückraumspieler hatte sich im September am Fuß verletzt und musste 13 Spiele lang aussetzen. Vor allem in der Defensive hatte er auch gleich wieder großen Einfluss. „Ich bin froh, wieder mit dabei zu sein und der Mannschaft mit den Kurzeinsätzen in der Abwehr zu helfen“, sagte Gretsch.

Die Bayreuther starteten sehr wach zeigten, dass sie ab der ersten Minute bereit waren, alles zu investieren. Durch zwei Paraden freier Bälle von Tizian Braun sowie ein konsequentes und präzises Tempospiel der Bayreuther wurde der Leipziger Trainer Enrico Henoch beim Stand von 0:4 schon gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen. Erst nach fast sechs Minuten gelang den Gastgebern in Überzahl der erste Treffer, und Haspo schaffte es auch danach, weiter mit vier, fünf Toren in Führung zu bleiben. Grundstein dafür war eine starke, aktive Abwehr. Sie zwang die Leipziger immer wieder zu Fehlern, die wiederum zu leichten Toren im Tempogegenstoß führten. Dabei ragte der schnelle Johannes Ruoff heraus, der früher selbst in der zweiten Mannschaft des sächsischen Bundesligisten gespielt hat.

In dieser Phase hinderten sich die Gäste hauptsächlich selbst davon, einen noch größeren Vorsprung herauszuspielen. Zwei Würfe an den Kopf des einheimischen Torhüters hatten vermeidbare Zeitstrafen zur Folge. Beim Stand von 10:16 (23.) wirkte sich zudem die zweite Auszeit positiv auf die Leipziger aus. In den gerade mal sieben Minuten bis zur Pause schafften sie es, den Sechs-Tore-Abstand auf nur ein Tor zu reduzieren. In dieser Phase haben es die Bayreuther im Angriff nicht mehr geschafft, ihre Aktionen auf den Punkt zu spielen. Zudem schlichen sich immer mehr Fehler ein, die nun ebenso durch Gegenstöße bestraft wurden, wie zuvor auf der anderen Seite. Erfolgreichster Torschütze der Gastgeber war Staffan Peter (10/5).

Überhaupt war es eine unglaublich schnelle Partie, in der es immer hin und her ging. Nur so lassen sich auch die 80 Tore in 60 Minuten erklären, denn gar so schlecht war die Abwehrarbeit gar nicht. In der zweiten Halbzeit setzte sich zunächst der positive Trend für Leipzig fort, denn in der 34. Minute glichen sie durch Niclas Heitkamp (5) zum 22:22 aus. Haspo ließ sich aber nicht aus dem Konzept bringen und legte gleich wieder drei Tore vor. Danach hielten sie den Abstand und ließen den Gegner nicht mehr auf weniger als zwei Tore herankommen. Wichtigster Spieler in der zweiten Halbzeit war Kapitän Paul Saborowski, der es immer wieder mit schwierigen Würfen schaffte, den Leipziger Torwart zu überwinden. Auch zu erwähnen ist Torhüter Tizian Braun, der in den entscheidenden letzten zehn Minuten mit wichtigen Paraden dafür sorgte, dass es nicht noch einmal eng wurde.

Mathias Bracher hob hervor, dass „trotz der 38 Gegentore eine starke Abwehr gespielt wurde, die erst der Schlüssel für die vielen Gegenstoßtore war.“ Dazu rechnet er seiner Mannschaft die kämpferische Leistung hoch an: „Man hat gesehen, dass viele Spieler an ihr absolutes Maximum gegangen sind.“

Die Freude im Haspo-Lager war groß nach dem Erfolg, den man erhoffen, aber sicher nicht fest einplanen konnte. Doch der Blick geht auch schon wieder nach vorne. Schließlich gilt es nun, sich gut auf die Sportfreunde Söhre vorzubereiten. Das Heimspiel am kommenden Samstag um 19.30 Uhr bietet schließlich die Chance, den Abstand auf den Tabellenachten auf nur noch zwei Punkte zu verkürzen. Haspo Bayreuth: Braun, Hennig – Beck (5/5), Neumann, Nicola (2), Gretsch, Böker, Ruoff (10), Berthold (5), Berghammer, Saborowski (9), Elschner (5), Meyer-Siebert (1), Wopperer (4), Goeritz (1).

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