Umgehungsstraße für die B 289 wird fast doppelt so teuer

420 Meter lang ist die Brücke, die das Schorgasttal überspannen würde. Falls die Umgehung der Bundesstraße 289 von Kauerndorf und Untersteinach denn jemals realisiert wird. Das Hauptproblem: die auf 81,5 Millionen gestiegenen Gesamtkosten.

 Foto: red

Die B 289 gilt als eine der wichtigsten Hauptverkehrsachsen quer durch den Landkreis Kulmbach. Die Verkehrsbelastung wird in beiden Ortschaften auf 16.000 bis 19.000 Fahrzeuge täglich geschätzt. Seit Jahrzehnten kämpfen Bürger und Kommunalpolitiker für eine Umgehungsstraße. Der Antrag auf ein Nachtfahrverbot für Lastkraftwagen und ein Tempolimit in der Ortsdurchfahrt ist jüngst, wie berichtet, gescheitert.

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Inzwischen ist die Ortsumfahrung im Bedarfsplan für Bundesfernstraßen im „vordringlichen Bedarf“. Seit 2009 besteht vollziehbares Baurecht. Und das Projekt genießt sogar Priorität im Investitionsrahmenprogramm des Bundes der Jahre 2011 bis 2015. Weil die Bundesstraße durch einen von der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützten Naturraum führt, ist die Ortsumfahrung aber ein baulich und technisch aufwendiges Bauprojekt. Im Zentrum der Planung steht zum einen ein 720 Meter langer Tunnel nördlich von Kauerndorf. Zum andern eine 420 Meter lange Brücke über das Schorgasttal mit einer 140 Meter langen vorgeschalteten Galerie über die Bahnlinie am westlichen Ortsrand von Untersteinach.

Kosten explodieren

Der nach einem Architektenwettbewerb gekürte Siegerentwurf sieht nach Angaben des Staatlichen Bauamtes Bayreuth ein oben liegendes Tragwerk aus sechs Pylonen mit je zehn Schrägkabeln und einem angeschnittenen Stahlkasten als Brückenüberbau vor. Der fällt durch die Schrägseilkonstruktion äußerst schlank aus. „Damit sollte bewusst eine Landmarke im Schorgasttal gesetzt werden“, erläutert Baudirektor Kurt Schnabel.

Die Brücke allein würde 19,5 Millionen Euro kosten. Jedoch sind die Gesamtkosten, in einem Vorentwurf im Jahr 2005 auf 45 Millionen Euro geschätzt, jetzt auf 81,5 Millionen Euro gestiegen. Warum wird das Projekt fast doppelt so teuer als ursprünglich geplant? „10,5 Millionen Euro mehr errechnen sich durch die allgemeine Baupreissteigerung“, stellt Schnabel fest. Um 30 Prozent seien die Straßenbaukosten gestiegen, um 20 Prozent fielen die Brückenbaukosten höher aus. „Einen hohen Kostenanteil stellen die Ingenieurleistungen mit rund 28 Millionen Euro dar“, sagt Schnabel. Ein „wesentliches Kostenelement“ sei vor allem das Tunnelbauwerk.


Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der Freitagsausgabe (19. Oktober) des Kuriers.

Fotomontage: Staatliches Bauamt