40 Jahre Studiobühne Bühnenbilder von Karlheinz Beer

Der Künstler und Bühnenbildner Karlheinz Beer im RW 21. Foto: Ralf Münch

Er ist seit den Anfangsjahren dabei. Jetzt zeigt die Studiobühne Bayreuth im RW 21 eine Ausstellung, die einen Querschnitt von Karlheinz Beers Schaffen für das Bayreuther Theater bietet und auch an dessen 40-jähriges Bestehen erinnert.

 
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Bayreuth - Seit 40 Jahren gibt es die Bayreuther Studiobühne. Was dieses Theater von den meisten anderen unterscheidet: Viele Leute aus dem Gründungsjahr sind immer noch dabei. Sei es im Leitungsteam oder bei den Künstlern, die projektweise mitwirken. Zur zweiten Gruppe zählt Karlheinz Beer, der als bildender Künstler, Bühnen- und Kostümbildner international tätig ist. Im RW 21 zeigt die Studiobühne nun eine bereits mehrfach verschobene Ausstellung, die einen Querschnitt von Beers Schaffen für das Bayreuther Theater bietet und auch an dessen 40-jähriges Bestehen erinnert. Ein bunter Bilderbogen von den bescheidenen Anfangsjahren bis hin zur professionellen Theaterarbeit bis heute.

Angefangen hat alles beim damaligen Jugendfestspieltreffen in Bayreuth im Jahr 1977. Man war jung, suchte nach Orientierung und traf sich zur Uraufführung von Eberhard Wagners Stück „Gute Nachbarn“. Für Beer sollte es das erste Bühnenbild werden. Allein bei der Studiobühne folgten knapp 40 weiter Stücke, für die der aus Amberg stammende und heute in Bamberg lebende Künstler das Bühnenbild und manchmal auch die Kostüme schuf. Schon früh entwickelte er einen naiv-parodistischen Stil, der später auch auf großen Opernbühnen Einzug hielt. Mythologische Handlungen versetzte er in den Alltag und auf menschlich triviales Niveau. Einige seiner Theaterarbeiten wurden mit Preisen ausgezeichnet. Insgesamt hat Beer bisher an mehr als 100 Produktionen mitgearbeitet, etwa an den Theatern in Regensburg, Passau, Landshut, Bamberg, dem Tiroler Landestheater Innsbruck oder dem Landestheater Coburg.

Nach Berlin eingeladen

Für großes Aufsehen sorgte im Jahr 1982 die „Ring“-Parodie der Studiobühne von Uwe Hoppe, für die Beer Bühne und Kostüme schuf. Ein Ereignis, von dem die Verantwortlichen der Studiobühne immer wieder gerne erzählen, als wäre es gestern gewesen. „Das hat eingeschlagen“, sagt auch Karlheiz Beer im Gespräch mit dem Kurier und spricht vom ersten, großen, ausstrahlenden Erfolg. Mit ärmlichen Mitteln. Sogar von der Deutschen Oper Berlin wurde man daraufhin eingeladen, und durfte die Bayreuther Trash-Ästhetik immerhin im Foyer des Hauses präsentieren.

Von einem Personalstil, der auf den ersten Blick klar erkennbar all sein Arbeiten durchzieht, kann man bei Karlheiz Beer nicht sprechen. „Ich habe ganz realistische, aber auch ganz abstrakte Sachen gemacht“, sagt der 67-Jährige. „Ich gehe immer vom Stück aus und versuche den richtigen Zugang zu finden.“ So können bisweilen auch sehr poetische Räume entstehen. Und wenn man so will: dreidimensionale Gemälde. Was er an der Bayreuther Studiobühne besonders schätzt? „Den Zusammenhalt der Truppe, dass man sich schon so lange kennt und dass man völlig frei arbeiten kann.“

Die Ausstellung im RW 21 zum 40-jährigen Bestehen der Studiobühne macht dies sichtbar.

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