40 Jahre Geoökologie Wieso geht's dem Wald so schlecht?

Von Ute Eschenbacher
Das Ökosystem Wald, Klimaforschung, Gewässerstudien: Geoökologie befasst sich mit drängenden Fragen der Gegenwart. Foto: red Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Vor 40 Jahren geboren und damals der erste seiner Art: der Studiengang Geoökologie der Universität Bayreuth. Fachvertreter aus ganz Deutschland treffen sich aus diesem Anlass noch bis zum 24. November auf dem Campus.

 
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Als die Geoökologie in Bayreuth gegründet wurde, war das ein Meilenstein in der Umweltforschung. Darin sind sich der Hydrologe Stefan Peiffer und der Biogeograph Carl Beierkuhnlein einig. Die beiden Professoren sind selbst Geoökologen und Bayreuther Absolventen. "Die Geoökologie war von Anfang an ein Alleinstellungsmerkmal der neugegründeten Universität", sagt Peiffer. Zur Strategie gehörte es, die Ökologie und die Biologie zu fördern.

Einst nur in Bayreuth, wird Geoökologie heute an sechs Standorten angeboten. Mittlerweile bestehen in Bayreuth fünf spezifische Masterstudiengänge, teils mit einem internationalen Studierendenanteil von 80 Prozent. In Bayreuth stehen die Naturwissenschaften und die Grundlagenforschung im Mittelpunkt. Zweimal ging der Deutsche Umweltpreis übrigens an Bayreuther Geoökologen.

Einer davon ist Honorarprofessor Kai Frobel, der Wegbereiter des Grünen Bands an der innerdeutschen Grenze. Er leitet heute das Naturschutzreferat des Bund Naturschutz in Bayern. An der Uni übernimmt er regelmäßig Lehraufträge in der Biogeografie. Vor den rund 140 Teilnehmern sollte er am Freitagabend über „Geoökologie und Naturschutz – von der Diskrepanz zwischen Forschung und gesellschaftlicher Realität“ sprechen.

Die Umweltforschung habe sich in den 80er Jahren stark weiterentwickelt, sagt Beierkuhnlein. Das Waldsterben sei Teil der gesellschaftlichen Debatte gewesen. "Wie funktioniert die Natur? Wieso stirbt der deutsche Wald?" Das beschäftigte damals wie heute die Menschen. Gründungsväter des Studiengangs waren sehr weitsichtig.

Und wie sieht es mit dem Arbeitsmarkt für die fertigen Geoökologen aus? Dieser sei für Wissenschaftler nicht zu unterschätzen, so Beierkuhnlein. In Unternehmen und Großforschungseinrichtungen oder in Landesämtern gibt es eine Nachfrage.

Ausgerichtet wird das Treffen "Geoökologie und Klima im Wandel" vom Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (Bayceer) mit Unterstützung des Verbands für Geoökologie.

Das Minisymposium „Stadt, Land, Klimawandel“ am Samstag, 23. November, 14 Uhr, Geo-Gebäude, Hörsaal H 8, greift je zwei Themen zum Klimawandel in ländlichen Gebieten und in Städten auf. Die Vortragenden erläutern dabei sowohl Forschungsfragen als auch praktische Ansätze. Dabei geht es auch um den Klimawandel in der Stadt Bayreuth. Alle Interessierten sind willkommen, ein Unkostenbeitrag von zehn Euro wird erhoben.


Info: Das Tagungsprogramm gibt es hier.

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