34 Arbeitsplätze beim Reifen-Verwerter am Bindlacher Berg betroffen Rubber Technology Weidmann meldet Insolvenz an

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Aus Altreifen stellt die Bindlacher Firma Rubber Technology Weidmann (RTW) ein Granulat her, das Basis für Baustoffe ist. Jetzt ist das Unternehmen in finanzielle Schieflage geraten. Symbolbild: dpa Foto: red

Genau 20 Jahre nach der Gründung ist die Firma Rubber Technology Weidmann (RTW) in die Insolvenz gegangen. Das Unternehmen, das 1994 gegründet wurde und ein Jahr darauf den Betrieb aufnahm, stellte aus Altreifen ein Granulat her, das Basis war für Baustoffe, die im Hoch- und Tiefbau eingesetzt werden.

 
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Wie der Bayreuther Rechtsanwalt Ulrich Graf, der am Mittwoch nach der Insolvenzanmeldung erst zum Gutachter bestellt und am Donnerstag als Insolvenzverwalter für RTW eingesetzt wurde, im Gespräch mit unserer Zeitung sagt, hat das Unternehmen für die hochwertigen Gummigranulate, die aus Altreifen gewonnen werden, unter dem Namen Ambigran die Markenrechte. Bei RTW waren zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags, den der Geschäftsführer Wolfgang Weidmann stellte, 34 Mitarbeiter beschäftigt.

Nach Grafs Worten werde es „bedauerlicherweise nicht möglich sein“, weiterzuproduzieren, weil „unter den gegebenen Umständen die Insolvenzgeld-Zeiträume für die überwiegende Belegschaft bereits ausgeschöpft sind“. Es sei eventuell möglich, noch den einen oder anderen Auftrag abzuarbeiten. Mehr könne man erst sagen, wenn die Unterlagen in den nächsten Tagen gesichtet sind.

Die Zukunft des Unternehmens sei ungewiss – trotz der Tatsache, dass aus Sicht Grafs das Recycling von Altreifen und die Möglichkeit, die Wertstoffe wieder in den Kreislauf einzubringen, ein „hochinteressanter Geschäftsansatz“ seien. „Ein ebenso spannendes wie umweltfreundliches Tätigkeitsfeld“, nennt Graf das Geschäftsfmodell von RTW, weil es eine Alternative zum sonstigen Umgang mit Altreifen sei: Die meisten Reifen werden in Zementwerken verbrannt.

Wie Graf auf Nachfrage sagt, könne man zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen, wodurch das Unternehmen in Schieflage geraten ist: „Wolfgang Weidmann nennt als einen Grund die sehr hohen Energiekosten für den Betrieb der Anlage. Außerdem habe es in jüngster Zeit erheblichen Reparaturbedarf bei den Maschinen gegeben.“ Der Stillstand auf dem Betriebsgelände habe schließlich zu großen Liquiditätslücken geführt, deren Höhe auch noch nicht beziffert werden könne. Die 34 Mitarbeiter sind laut Graf am Donnerstag in einer Betriebsversammlung über die Situation informiert worden.

Man werde mit aller Kraft versuchen, Investoren für den zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb zu finden, sagt Graf. Die Produktion könnte nahtlos fortgesetzt werden.

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