Auch alle Versuche seines Chefs Favre, den Titeldämpfer zur Unzeit mit telefonischen Anweisungen aus dem heimischen Krankenzimmer noch abzuwenden, schlugen fehl. Manche Zuschauer fühlten sich gar an das spektakuläre 4:4 im Revierderby der vergangenen Saison gegen den FC Schalke erinnert, als der BVB selbst ein 4:0 nicht nach Hause brachte. Mit dem Fehlen von Favre war der Einbruch im dramatischen Schlussakt nach Meinung von Innenverteidiger Julian Weigl jedoch nicht zu erklären: "Klar, Lucien Favre ist immer sehr akribisch und greift auch beim Spiel manchmal ein. Aber ich glaube nicht, dass wir deshalb einen Nachteil hatten."
Neben Favre wurde auch Marco Reus schmerzlich vermisst. Ausgerechnet in der vorentscheidenden Saisonphase hat es den für seine Verletzungsanfälligkeit bekannten Dortmunder Schlüsselspieler nach einer stabilen Hinserie wieder erwischt. In zwei der vier bisherigen Rückrundenspiele war der Kapitän nicht dabei und droht wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel noch länger auszufallen. Zumindest sein Einsatz im Duell am Mittwoch mit Tottenham Hotspur und am kommenden Montag in Nürnberg scheint gefährdet. Beim Training am Sonntagmorgen war Reus - wie Favre - nicht dabei. Immerhin kehrte Abwehrchef Manuel Akanji nach langer Zwangspause wieder zurück.