3,2,1 – mein Haarschnitt Bayreuther Friseur versteigert ersten Termin im März

Wer bietet mehr? versteigert den ersten Termin in seinem Salon nach dem Lockdown. Foto: Archiv/Ronald Wittek

Alle wollten gleich um 8 Uhr am 1. März. Die Kunden sind genau so heiß aufs Haare machen wie er: Andreas Nuissl versteigert den ersten Termin in seinem Salon nach dem Lockdown.

 
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Bayreuth - Mehr als 100 Anrufe hat der Bayreuther Friseur Andreas Nuissl erhalten, als am Mittwochabend bekannt wurde, dass er ab 1. März wieder seinen Salon aufmachen darf. „Jeder wollte natürlich gleich den Termin um 8 Uhr haben“, sagt er. Deshalb sei er auf den Gedanken gekommen, diesen begehrten Termin zu versteigern. Bei Ebay lag das Gebot am Donnerstagnachmittag bei 280 Euro.

All das möchte er spenden und nicht für sich behalten. „Jetzt haben wir so viel Geld verloren, da kommt es darauf auch nicht an.“ Zu gleichen Teilen soll an den Service-Club Round Table 98 Bayreuth gehen, der sich um Kinder in Not kümmert, die andere Hälfte soll an die Bayreuther Tafel gehen, „weil die Leute sind schlimm dran“.

Dabei hatte sein Betrieb seit dem 16. Dezember keine Einnahmen mehr. Wegen unglücklicher Umstände kam die Cutting Crew, wie sein Salon heißt, nicht in den Genuss staatlicher Hilfen.

Wie viele hat er die letzten beiden Tage, als die Öffnung erlaubt war, noch mal richtig viele Haare geschnitten. Dadurch fiel er – wie andere auch – unter eine Grenze für staatliche Hilfen. „Wir sind leer ausgegangen“, so Nuissl.

Ab 1. März werde nun der Rückstau abgearbeitet. „Das wollen wir großzügig handhaben – mit Abstand und wenigen Kunden im Geschäft“, sagt Nuissl. Die treuen Stammkunden kämen dann als erste dran.

Für ihn ist das Ende des Lockdowns auch eine menschliche Erfahrung. „Andreas, denkst du an mich?“, lauteten schon am Mittwochabend die Anfragen von Kunden. Da war gerade die Nachricht raus, dass die Friseure wieder öffnen. Wertschätzung, über die sich Nuissl freut.

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