250 Meter hoch Windräder für den Veldensteiner Forst

Klaus Trenz
Links und rechts entlang der Autobahn A9 zwischen den Anschlussstellen Plech und Weidensees sollen nach dem Willen der Stadt Betzenstein und des Marktgemeinderats Plech bis zu neun Bürgerwindräder gebaut werden. Foto: tz/Klaus Trenz

Entlang der Autobahn sollen zwischen Plech und Weidensees 250 Meter hohe Windpark entstehen. Stadträte und Marktgemeinderäte in Betzenstein und Plech befürworten das einhellig.

 
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Wenn es nach dem Willen der Stadt Betzenstein und der Marktgemeinde Plech geht, dann sollen im Veldensteiner Forst entlang der Autobahn A 9 Autobahnanschlussstellen Plech und Weidensees auf beiden Seiten mehrere Windräder gebaut werden. Und zwar von der Projektgesellschaft Windkraft Betzenstein UG.

Der erste Schritt ist bereits mit der Unterzeichnung eines Standortsicherungsvertrags zwischen der Gesellschaft und den Bayerischen Staatsforsten getan. Der Stadtrat von Betzenstein hatte sich bereits im Mai in einer Sitzung für den Vorschlag von Marcus Donauer und Hans Gebhardt von der Windkraft Betzenstein in Abstimmung mit dem Gemeinderat Plech dafür ausgesprochen, dort – so wie in Hüll - Bürgerwindkraftanlagen zu bauen.

Im zweiten Schritt gab es am Montag im Marktgemeinderat Plech und am Dienstag jeweils einhellige Zustimmungen zum Projekt. Der nächste Schritt ist ein Antrag an den Planungsverband Oberfranken-Ost, die dafür vorgesehene Standorte für Windenergie in den Regionalplan als Vorranggebiet für Windkraftnutzung aufzunehmen. Eine Entscheidung wird in den nächsten Monaten erwartet. Nur dort, wo es der Regionalplan erlaubt, können auch Windkraftanlagen gebaut werden. Sollte nach der Zustimmung des Planungsausschusses und einem, vor allem immissionsschutzrechtlichen Verfahren, grünes Licht gegeben werden, gehen die beiden gemeindefreien Gebiete entlang der Autobahn in Gemeindegebiet über.

Denkbar wären laut Donauer die Errichtung von Windkraftanlagen westlich der A 9 im Bereich des Veldensteiner Forstes zwischen Weidensees und der Staatsstraße BT 31 zwei bis vier Anlagen, zwischen der BT 31 und Ottenhof zwei Anlangen sowie zwei bis drei Anlagen südlich der BT 31 und östlich der A 9. Die Flächen östlich der Kreisstraße BT 28 wurden aufgrund des dortigen Wasserschutzgebietes noch nicht mit betrachtet. Die Berechnungen zum Schall und Schattenwurf würden ergeben, dass hinsichtlich eines Schattenwurfs keine Auswirkungen und hinsichtlich der Schallemissionen nur sehr geringe Auswirkungen auf die Ortschaften zu erwarten sind, so Donauer. Insbesondere für die Ortschaft Hüll, das derzeit am meisten von den Windenergieanlagen betroffen ist, würde durch die möglichen neuen Standorte nicht stärker belastet.

Finanziell kann pro Windenergieanlage mit rund 20 000 Euro über die EEG-Beteiligung der Gemeinden, deren Gebiet in einem 2,5 Kilometer-Radius um die jeweilige Anlagen liegt, anteilig gerechnet werden. Geplant seien Windräder mit einer Höhe von 250 Metern. Eine Eingemeindung der Flächen bring den Gemeinden zusätzlich Gewerbesteuereinnahmen.

Der Antrag sei „keinen Tag zu früh gestellt“ worden, erklärte Plechs Bürgermeister Karlheinz Escher dem Marktgemeinderat. Die Landesregierung schreibe künftig die Windkraftanlagen aus, wobei dann auch fremde Investoren zum Zug kämen und die Gemeinden keinen Einfluss mehr auf das Projekt hätten. So sei man der letzte „Altfall“. Bürgermeister Claus Meyer erklärte in der Stadtratssitzung Betzenstein die Zustimmung aus der Landesregierung damit, dass die Vertragsverhandlungen und die Planungen für das Windkraftprojekt schon weit fortgeschritten gewesen seien. Allerdings hätten die Telefone „geglüht“, so Meyer.

„Im weiteren Verlauf kann die Gemeinde noch Einfluss auf die konkreten Standorte der Windenergieanlagen nehmen. Dies wäre bei der Aufstellung durch fremde Investoren im Fall, dass die Errichtung von Windrädern durch den Gesetzgeber weiter erleichtert wird, nicht möglich“, so Donauer.

In den Beschluss zur Antragstellung an den Planungsverband wurden noch zwei Zusätze aufgenommen: Die im Regionalplan vorgesehenen Vorrangflächen für Windkraft nordöstlich von Weidensees und östlich von Bernheck sollen aus dem Plan herausgenommen werden.

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