25 Jahre Briefzentrum Bayreuth 26 Mal per Post um die Erde

Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass sich die Deutsche Post in Wolfsbach ansiedelte. Im Oktober 1996 eröffnete sie im Gewerbegebiet ihr Briefzentrum. Seitdem wurden 3,8 Milliarden Briefe aus und für die Region bearbeitet.

 
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Bayreuth - Diese stolze Bilanz zog Niederlassungsleiter Stefan Friedl am Donnerstag anlässlich des 25-jährigen Jubiläums. „Würde man alle Briefe aneinander reihen, die in 25 Jahren im Briefzentrum Bayreuth sortiert wurden, könnte man die Erde 26 Mal umrunden.“

In seiner Präsentation ist jedoch von der Niederlassung Zwickau die Rede: das Bayreuther Briefzentrum gehört seit dem 1. Juli 2019 dazu, die Niederlassung Bayreuth wurde aufgelöst. Bayreuth, Gera und Zwickau und das Paketzentrum Neumark wurden unter einem Dach vereint. Die Beschäftigten kümmern sich um die Postleitzahlen, die mit 07, 08 und 95 beginnen.

255 000 Haushalte werden versorgt

Für das Briefzentrum Bayreuth bedeutet das: Das Versorgungsgebiet betrifft alles, was mit den Postleitzahlen 95 anfängt. Das sind 21 Städte und circa 255 000 Haushalte in Oberfranken, wie Friedl erläuterte. Der Einzugsbereich reicht von Hof über Wunsiedel und Bayreuth bis nach Kulmbach. Jeder Brief, der in dieser Region aufgegeben und zugestellt wird, durchläuft das Briefzentrum Bayreuth. „Das können bis zu eine Million Sendungen pro Tag sein“, sagte der Niederlassungsleiter, der Chef von über 4200 Beschäftigten ist.

In Bayreuth selbst sind 175 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angestellt. 86 stünden zusätzlich auf Abruf bereit. Allerdings erlebe die Deutsche Post gerade einen Wandel vom Brief hin zum Paket. Aufgrund der verkehrsgünstigen und der geografischen Lage habe sich Bayreuth zu einem wichtigen Transportdrehkreuz entwickelt. Sendungen aus dem Norden und Osten werden von hier aus in den Süden verteilt und umgekehrt. 22 000 Behälterwagen verlassen pro Nacht dieses „postalische Tor zur Welt“.

Stempelmaschine aus dem Jahr 1996

In den 25 Jahren seines Bestehens ist das Bayreuther Briefzentrum technisch immer wieder auf Vordermann gebracht worden. Es verfügt über sechs „Gangfolgesortiermaschinen“ für Standard- und Kompaktbriefe. „Die Briefe werden dabei schon auf die spätere Zustellfolge der Postboten sortiert“, weiß Thomas Küßner zu berichten, der wie Stefan Friedl vor 26 Jahren schon dem Projektteam für das Briefzentrum angehörte. Nur eine alte Stempelmaschine aus der Anfangszeit sei jetzt noch in Betrieb. Das Briefeordnen erfolgt größtenteils nicht mehr händisch. Die Sendungen werden nach Größe und mittels moderner Lese-und Videocodiertechnik sortiert.

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger würdigte die Beschäftigten im Briefzentrum als „Herzstück des Ganzen“ und bedankte sich für die Standorttreue. Die gute Lage habe dazu geführt, dass es zur „logistischen Drehscheibe“ werden konnte. Mit der großen E-Street-Scooter-Flotte trage das Unternehmen erheblich zur Co2-Reduktion bei.

Der Co2-Verbrauch sei „die Währung der Zukunft“, sagte Friedl und müsse allein aus wirtschaftlichen Gründen stärker beachtet werden. Neben dem Bau in Bindlach plane die Deutsche Post eine Erweiterung in Wolfsbach. „Wir sind hier aber in der Fläche begrenzt.“ In Zukunft sollen nämlich noch mehr Transportfahrzeuge in Nacht in die Republik geschickt werden.

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