23:29 in Landshut Haspo-Rumpfteam vergibt viele Chancen

Ohne Unterstützung des verhinderten Marc Brückner musste Haspo-Trainer Michael Werner (Mitte) diesmal das Haspo-Spiel dirigieren. Foto: Peter Kolb Quelle: Unbekannt

HANDBALL. Selbst mit nur neun Feldspielern hatte Haspo Bayreuth am 16. Spieltag der Herren-Bayernliga durchaus eine realistische Siegchance bei der TG Landshut. Bei der 23:29 (11:13)-Niederlage scheiterten die Gäste weniger an der guten Leistung der Niederbayern, als vielmehr am eigenen Unvermögen beim Abschluss.

 
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„Wir leisten uns heute über 20 Fehlwürfe und belohnen uns daher nicht für unsere gut heraus gespielten Möglichkeiten“, ärgerte sich Haspo-Trainer Michael Werner, der diesmal ohne den verhinderten Marc Brückner allein die Verantwortung auf der Bank trug. „Gerade auswärts muss man kaltschnäuziger auftreten. Wir hätten hier auch mit unserer dezimierten Mannschaft gewinnen können, so war der Sieg für Landshut aber schlichtweg verdient.“

Tatsächlich leistete sich Haspo sogar 22 Fehlwürfe, und diese Misere hatte sich gleich beim ersten Angriff angedeutet: Nachdem sich die Bayreuther gut durch die physisch starke und groß gewachsene Landshuter Abwehr kombiniert hatten und nur noch durch ein Foul zu stoppen waren, scheiterte gleich der erste Haspo-Siebenmeter am guten Landshuter Torwart Adrian Müller. Am Ende waren von fünf Strafwürfen nur zwei verwandelt worden. Da aber auch Robin Hennig im Bayreuther Tor einen richtig starken Auftritt ablieferte und 15 Würfe parierte (darunter fasst unglaubliche sechs Siebenmeter), blieben die Gäste im Spiel. Das 4:3 (12.) sollte allerdings im gesamten Spielverlauf ihre einzige Führung bleiben.

In der Folge glich Haspo noch bis zum 6:6 (16.) aus, aber dann zogen die Landshuter mit 12:8 (26.) schon erstmals etwas deutlicher davon. Bis zur Halbzeitsirene waren die Bayreuther bei zwei Toren Abstand schon wieder in Schlagdistanz, aber sie gingen in Unterzahl in den zweiten Durchgang. Das nutzte die Turngemeinde, um sich wiederein Stück abzusetzen. Vor allem der starke Matthias Müller (8 Tore) im linken Rückraum übernahm nun viel Verantwortung im Landshuter Positionsspiel und traf meist die richtigen Entscheidungen. Doch auch vom 12:16 (37.) kämpften sich die Bayreuther noch einmal heran bis auf 16:17 (43.). Dann ließen sie aber gleich mehrere sehr guten Torchancen zum Ausgleich aus, und so kam wieder ein Bruch ins Spiel.

„Machen wir Mitte der zweiten Halbzeit den Ausgleich, bin ich mir sicher, dass wir hier als Sieger hervor gehen“, meinte Michael Werner. „Stattdessen lassen wir hundertprozentige Chancen aus und bauen den Gegner damit wieder auf.“ Über 19:16 (45.) war Landshut beim 24:19 (52.) wieder deutlich vorne und ließ sich dann auch von einer offenen Bayreuther Manndeckung über das gesamte Spielfeld nicht mehr aus dem Takt bringen. Beim 27:21 (56.) war das Spiel somit entschieden und die dezimierte Haspo-Mannschaft, die aufgrund der Patzer der Konkurrenz dennoch auf dem vierten Tabellenplatz steht, muss weiter auf den ersten Auswärtssieg der Rückrunde warten.

Haspo Bayreuth: Hennig (15 Paraden) – Nicola (2 Tore), Baldauf (1), Funke (1), Berghammer (4/1), Saborowski (7), Elschner (3), Wopperer (2/1), Goeritz (2), Klenk (1).

Haspo-Damen im Angriff zu harmlos

Damen-Bayernligist Haspo Bayreuth hat den Anschluss an die Spitzenplätze klar verpasst. Beim starken Aufsteiger HSG Freising-Neufahrn (3.) musste sich die Mannschaft der beiden Trainer Matthias Starz und Felix Rockenmayer verdient mit 21:26 (10:12) geschlagen geben.

Starz war mit der gezeigten Leistung seines Teams überhaupt nicht einverstanden: „Was wir heute gezeigt haben, war schlichtweg peinlich. So gehören wir auch nicht auf einen Spitzenplatz.“ Schon die Vorzeichen waren schlecht für die Bayreutherinnen. Denn mit Linksaußen Kristina Hall, Rückraumlinks Kim Koppold, Rückraumspielerin Lisa Haberkorn, Spielmacherin Kathrin Lindner und Rückraumspielerin Luisa Sturm fehlten gleich fünf Stützen kurzfristig.

Die Anfangsphase gehörte dann auch fast erwartungsgemäß den Gastgeberinnen. Beim Stand von 2:5 (10.) und bereits vier Bayreuther Fehlwürfen nahm Matthias Starz schon die erste Auszeit. Trotzdem konnten sich die Nord-Münchnerinnen weiter bis auf 11:5 (22.) deutlich absetzen. Erst dann kamen die Bayreutherinnen wirklich in Freising an und bis zur Pause immerhin bis auf 10:12 heran.

In der Kabine hatte sich Haspo dann zwar einiges vorgenommen, musste aber gleich wieder zuschauen, wie Freising-Neufahrn dank einfachster, technischer Fehler der Bayreutherinnen auf 10:15 (35.) davonzog. Wieder zog der Haspo-Trainer früh die Notbremse in Form seiner zweiten und letzten Auszeit, um seine Mannschaft aus dem Tiefschlaf zu holen. Diese Auszeit zeigte tatsächlich Wirkung und die Oberfränkinnen verkürzten auf zwischenzeitlich 12:15 (37.). Die Begegnung ging nun hin und her, ohne dass die Bayreutherinnen, trotz bester Gelegenheiten, den Rückstand verkleinern konnten. Insbesondere Melanie Lerch, die am Ende zwölf Treffer erzielen konnte, bekamen die Schützlinge von Staru und Rockenmayer nie in den Griff. Am Ende lief HaSpo zudem die Zeit davon und die Gastgeberinnen konnten die Führung bis zum Endstand von 21:26 sogar noch einmal etwas vergrößern.

„Was wir heute gerade offensiv gezeigt haben, war bodenlos. Wir haben uns viel vorgenommen und nur wenig davon umgesetzt. Außerdem kann man sich in der Bayernliga keine 26 Fehlwürfe leisten, wenn man gewinnen will“, war Matthias Starz nach der Partie restlos bedient.

Haspo Bayreuth: Bauer, Goetjes – Brielmann (2 Tore), Hellriegel (4/davon ein Siebenmetertor), Lenhardt, Kutzschmar (2), Peter (1), Kerling (4), Eckert (1), Stöcker (3), Duchon (3), Siebert (1).

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