Der Taxifahrer konnte die auf Hals und Herz zielenden Stiche abwehren, erlitt aber Wunden an Wange, Arm und Bauch. Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann versuchten Mord vor.
Ein 23-jähriger Mann hat vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth gestanden, auf einen Taxifahrer eingestochen zu haben. Er sei während der Tat im vergangenen Oktober stark betrunken gewesen und habe dadurch die Kontrolle verloren, ließ der Angeklagte seinen Anwalt am Donnerstag verlesen.
Der Taxifahrer konnte die auf Hals und Herz zielenden Stiche abwehren, erlitt aber Wunden an Wange, Arm und Bauch. Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann versuchten Mord vor.
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Er habe die Attacke absolut nicht erwartet, sagte der 50-jährige Taxifahrer zu Beginn des Prozesses. Zwar sei ihm der Fahrgast anfangs etwas suspekt gewesen. Doch als der damals 22-Jährige zum Bezahlen Geld aus seiner Nürnberger Wohnung holen musste, habe er ihm seinen Ausweis gezeigt. Daraufhin habe er sich keinerlei Gedanken mehr gemacht und sei von den Messerstichen völlig überrascht worden.
Das Motiv für den Angriff bleibt ein Rätsel. Der Mann habe zwar unter Geldnot gelitten, die Umstände der Tat deuteten aber nicht darauf hin, dass der Angreifer es auf die Geldbörse des Taxifahrers abgesehen habe, hieß es bei der Staatsanwaltschaft.
Der Angeklagte entschuldigte sich im Gerichtssaal bei dem dreifachen Familienvater. Er sei selbst Vater und könne ermessen, was es bedeutet hätte, wenn er sein Opfer tatsächlich getötet hätte. Der Angegriffene konnte nach der Tat drei Monate lang nicht arbeiten, benötigte psychologische Hilfe und bewältigt heute keine Nachtfahrten mehr.
Der 23-Jährige stand bei der Tat unter Bewährung, da er bereits wegen Körperverletzung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte verurteilt worden war. Für den Prozess sind drei Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll am kommenden Mittwoch gesprochen werden.
dpa