Antisemitische Kampagne
Mancher empfinde diese Prosa zu martialisch, zu kriegsnaiv, sagt David Grossmann ans Publikum gerichtet. Der tragische Tod könnte ein letzter Gruß des Sohnes an den Vater gewesen sein. Von Viktor Ullmann, der erst nach Theresienstadt kam und 1944 in Auschwitz starb. Ganz anders der große Gustav Mahler, dessen 14 Lieder aus der Jugendzeit den zweiten Teil des Programmes bildeten. Aus einer jüdischen Familie stammend, selbst aber nicht besonders religiös, wurde er 1885 Opfer einer antisemitischen Kampagne. Später konvertierte er zum Katholizismus, auch weil er ahnte, dass ihm sonst jedes Hoftheater verwehrt bliebe. Danach wurde er 1897 zum Kapellmeister der Wiener Hofoper bestellt. Normalerweise „als Jude unmöglich“, wie Grossmann, Leiter des Orchesters, sagte.