13 000 Euro für Safari Große Spendensumme nach Benefizkonzert im Reichshof

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13.000 Euro kamen beim Benefizkonzert der Regensburger Domspatzen am 1. Februar im Reichshof für die Behandlung des Massai-Jungen Safari zusammen. Foto: Andreas Harbach/Archiv Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Ein voller Reichshof, strahlende Gesichter – und eine satte Spendensumme: 13.000 Euro kamen beim Benefizkonzert der Regensburger Domspatzen für die Behandlung des Massai-Jungen Safari zusammen.

 
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Seit September liegt der Zwölfjährige aus Tansania auf der Kinderstation des Klinikums. Er hatte in seiner Heimat eine am Boden liegende Starkstromleitung berührt, verlor einen Arm und beide Unterschenkel und erlitt schwerste Brustverbrennungen. Seine Familie hat ihn – wie es beim Stamm der Massai gängig sein soll – verstoßen, da er zu schwach ist, um alleine zu überleben. Nur Bruder Mbekwa hält zu ihm – und kam mit ihm nach Deutschland.

In Bayreuth wird Safari von Privatdozent Jürgen Dolderer, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische und Handchirurgie am Klinikum, betreut. Er hatte auch die Idee, ihn nach Deutschland zu holen. In seiner Heimat wäre eine optimale Versorgung nicht möglich gewesen; Safari wäre wohl gestorben. Dolderer hat mehrfach operiert – unter anderem nahm er eine mikrochirurgische Lappenplastik vor.

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Kennen gelernt haben sie sich bei einem Hilfseinsatz der Organisation Interplast in der tansanischen Hafenstadt Tanga. Über Dolderers Sohn Benedikt, der im weltberühmten Knabenchor singt, kam es zum Kontakt mit den Domspatzen.

„Wir hatten nur noch diesen Termin“, erinnert sich deren Chef, Domkapellmeister Christian Heiß, im Kurier-Gespräch. Die Organisatoren des Klinikums hatten nur drei Wochen, um die Veranstaltung am 1. Februar zu planen.

Beim Bayreuther Publikum kam die Idee gut an. Die Eintrittskarten an der Theaterkasse waren schnell weg. Der Abend hielt, was er versprach: 20 junge Domspatzen des Knabenchors und zwölf Sänger des Männerchors standen auf der Bühne. Und der „Kammerchor“ der Domspatzen – normalerweise treten über 50 Musiker auf – sorgte mit geistlicher Musik aus Renaissance, Romantik und Gegenwart für Gänsehaut.

„Das Besondere war, dass Safari im Saal war“, sagt Domkapellmeister Heiß. Das Team von Station 43 und das BRK machten es möglich. Für den Jungen war es eine tolle Ablenkung vom Alltag im Krankenbett. „Wir haben die älteren Sänger extra reaktiviert“, sagt Heiß. Die Aktiven des Männerchors waren nach dem Abitur Ende 2019 ausgeschieden; sangen aber in Bayreuth noch einmal mit.

Möglich gemacht haben den Abend viele Ehrenamtliche und eine Reihe von Sponsoren. Der Verein Event&Festival stellte den Reichshof kostenlos zur Verfügung, das Rotary Hilfswerk kümmerte sich um den Bustransfer aus Regensburg, die Werbeagentur GMK verzichtete auf Honorar, das Wirtshaus Oskar spendierte das Abendessen der Domspatzen, Ihr Werbeteam und Kollin Medien druckten Banner, Plakate und Flyer, die Theaterkasse übernahm den Vorverkauf, der Kurier machte das Konzert bekannt. Und die Feuerwehr St. Georgen spendete noch 500 Euro.

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