120.000 Besucher erwartet Das Winterdorf hat wieder geöffnet

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Foto: Andreas Harbach Foto: Peter Gisder

BAYREUTH. Alle Jahre wieder kommt das Winterdorf. Und das auch bei fast 20 Grad. Seit Freitag hat es eröffnet, die Veranstalter rechnen bis Silvester mit mehr als 120.000 Besuchern.

 
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Beim Vorbeigehen sieht alles wie immer aus. Bayreuths größte Freiluftkneipe hat den Ehrenhof wieder mit Holzhütten zugestellt. Es sind Kleinigkeiten, die Mister Winterdorf und Eigentümer Dieter Reil (56), geändert hat. „Man findet jedes Jahr etwas, was man besser machen kann,“ sagt er. Veganer Glühwein, ein Elektro-Auto zur Anlieferung, neue Gläser für die 16 Sorten Glühwein und sonstigen heißen Getränke. Oder neue Arbeitskleidung, rote Jacken für die Frauen, graue für die Männer. 60 Arbeitsplätze entstehen auf der Feiermeile für die nächsten zehn Wochen.

Max Vogel (25), Dorfleiter und studierter Betriebswirt, ist Herr über 50 Tonnen Bauteile, die jedes Jahr mit 32 Transportfahrten herangeschafft werden, davon 8,5 Tonnen Glas für die Dächer. Für Küche, Elektro-Geräte und 1500 LED-Lampen hat er „kilometerweise“ Kabel unter das Dorf verlegt. Und er legt Wert darauf, dass sein Dorf komplett neu gestrichen und zu 95 Prozent überdacht ist. Ansonsten setzt er auf Bewährtes: „Ich will die Tradition übernehmen, aber auch neue Wege gehen.“ Er vertraut auf das Winterdorf-Team hinter ihm, vor allem auf Reil, der sich selbst „Aufsichtsratsvorsitzender“ des Winterdorfes nennt.

Auch wie jedes Jahr erwarten die Winterdorf-Macher auch dieses Jahr wieder die Beschwerden darüber, dass sie zu früh öffnen. Die Antwort von Heide Vogel (49), der heimlichen Chefin des Winterdorfes: „Es wird pünktlich zum Start der Bayreuther Winterfestspiele eisig.“ Zur Eröffnung schenkten sie den Gästen Eis zum Glühwein.

Das Dorf ist übrigens auch für die Universität Bayreuth interessant. Eine Masterarbeit beschäftigte sich mit dem Thema „Eventgastronomie als Markenplattform – ein Fallstudie am Beispiel des Bayreuther Winterdorfs“. Also mit den Musikveranstaltungen, den Prominenten, die einen Abend auflegen, Schlager-, After-Work- und Aprés-Ski-Partys, Live Musik und ähnlichem.

Nicht gelüftet wird Reils am besten gehütetes Geheimnis: Wie viel Liter Glühwein er braucht. „Daran erinnere ich mich nie.“

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