100-Kilometer-Lauf Blasen stoppen Mammut-Marsch

Klaus Trenz
Christine Kruse und Michaela Gottwald (von links) sind ausdauernde Laufsportlerinnen der Frauensportgruppe des FC Troschenreuth. Sie wollten die 100 Kilometer lange Strecke bezwingen. Foto: Klaus Trenz

Christine Kruse und Michaela Gottwald vom FC Troschenreuth wollten 100 Kilometer in 24 Stunden laufen. Leider wurde ihr Vorhaben gestoppt – aber der nächste Versuch steht schon an.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Fast hätten sie die 100 Kilometer in 24 Stunden geschafft: Beim Mammut-Marsch in München mussten Christine Kruse und Michaela Gottwald aus Troschenreuth nach 84 Kilometern gelaufender Strecke die Segel streichen – beziehungsweise die Nordic-Walking-Stöcke einpacken. Nicht, weil ihnen die Kraft ausging oder der Wille, die Strecke zu schaffen, abhanden gekommen wäre. Ziemlich große und schmerzhafte Blasen an den Füßen zwangen Gottwald zum Aufgeben. „Wir hätten das sonst noch locker geschafft“, sagt sie: „Wir waren gut in der Zeit“.

Verein ist stolz

Kein Grund für den Vorsitzenden des FC Troschenreuth, Roland Laier, den Kopf hängen zu lassen. „Der Verein ist stolz auf die Leistung der beiden Frauen“, sagt er. Beide sind Mitglieder der erst vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Frauensportgruppe des Vereins, die es mittlerweile schon auf 30 aktive Sportlerinnen gebracht hat.

Sie waren sicher, dass sie es schaffen

Im Vorfeld waren sich die beiden Frauen sicher, die Herausforderung auch zu meistern. Der Veranstalter des Mammut-Marsches machte auch keinen Hehl daraus, dass es Leistung braucht, um die 100 Kilometer auch zu schaffen: „Wir wollen, dass ihr an eure äußersten Grenzen geht. Wir wollen, dass ihr den Punkt erreicht, an dem ihr euch fragt, ob ihr wirklich weitermachen könnt.“

Nach 80 Kilometern war Schluss

Nach der 80-Kilometer-Marke und nach etwa 18 Stunden Laufen ohne größere Pausen und dazu noch mit einem schweren Rucksack auf dem Rücken musste sich Gottwald genau diese Frage stellen. Es ging nicht mehr, zu groß waren die Schmerzen, erzählt sie. Zwar hatte sie die Blasen schon nach dem 50. Kilometer polstern lassen, aber das hielt nur noch weitere 30 Kilometer. Kruse hätte noch weiter laufen können, aber: „Wir haben zusammen angefangen, dann beenden wir das Ganze auch gemeinsam“.

Viel Vorbereitung nötig

Den Ärger merkt man Gottwald auch noch Tage danach etwas an. Immerhin sei die Teilnahme an solchen Märschen auch mit viel Vorbereitung verbunden: Sehr früh aufstehen, mit der Bahn nach München fahren, laufen und dann wieder ohne Probleme heimkommen, ohne im Zug einzuschlafen und den Ausstieg verpassen.

100 Kilometer sind eigentlich kein Problem für sie

„Wir beide wollten das unbedingt schaffen“, sagt Kruse und man sei auch zuversichtlich gewesen. Zumal beide im Laufen keine unbeschriebenen Blätter sind. 100 Kilometer zu laufen sind zum Beispiel für Kruse kein Problem: Jedes Jahr läuft sie eine Woche lang eine Etappe des Jakobswegs und das seien mindestens 100 Kilometer.

Nächster Mammutmarsch soll klappen

Beide haben jedenfalls das Laufen als Sportart für sich entdeckt. „Wir sind gute Laufpartnerinnen“, erklärt Kruse, „auch, weil wir die gleiche Schrittlänge haben“. Der nächste Mammutlauf ist für die beiden Frauen, die in München als „Franconia Frauenpower“ ein zweiköpfiges Team bildeten schon eingeplant. „Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche und dann schaffen wir das auch“, sagt Gottwald..

Bilder